Team:Goettingen/Human Practice/Panel Discussion deu
From 2012.igem.org
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Podiumsdiskussion - Organisation
Das Hauptziel der „Human practice task“ (wortwörtlich menschliche Praxisaufgabe) beim iGEM-Wettberwerb ist es die Öffentlichkeit über die Möglichkeiten der kürzlich entstandenen Synthetischen Biologie zu informieren und ihr Mistrauen zu mindern. Daher versuchten wir einen Weg zu finden, mit dem wir möglichst viele Menschen erreichen und gleichzeitig eine offene Diskussion über Synthetische Biologie anfachen konnten. Die erste Frage die wir uns stellten, war natürlich: Wie viel weiß die Öffentlichkeit eigentlich über dieses Thema? Aus diesem Grund entschieden wir uns eine Umfrage zu entwerfen und diese einerseits in der Altstadt von Göttingen auszuteilen und andererseits über das Internet zu verbreiten.
Zusätzlich beschlossen wir am 7. September einen “Informationsabend zur Synthetischen Biologie“ zu organisieren. Dieser sollte sowohl allgemeine Informationen liefern als auch entgegengesetzte Meinungen aufzeigen, um die Bildung einer objektiven Meinung zum Thema zu ermöglichen. Um einen Informationsabend zu gestalten, benötigen wir jedoch natürlich auch Experten auf dem Gebiet der Synthetischen Biologie, die bereit sind sich selbst vorzustellen, ihre Meinung kundzugeben und an einer Diskussion teilzunehmen.
Folglich begannen wir damit, Experten mit unterschiedlichen Spezialisierungsgebieten einzuladen, um eine Vielzahl verschiedener Meinungen präsentieren zu können und wir sind sehr erfreut, dass drei Sprecher unsere Einladung angenommen haben!
Anzeige im "Göttinger Tageblatt"
Um weitere Zuhörer anzusprechen, haben wir eine Anzeige im "Göttinger Tageblatt" aufgegeben!
[http://www.goettinger-tageblatt.de/Nachrichten/Wissen/Wissen-vor-Ort/Diskussion-ueber-Biotechnologie Hier] können Sie sie lesen!
Unsere Gäste
Prof. Michael Bölker erhielt seinen Doktortitel an der Freien Universität Berlin in Biochemie und habilitierte anschließend
im Bereich der Genetik an der Universität München. Seit 1997 ist er Professor für Genetik an der Universität
Marburg und arbeitet hauptsächlich mit dem Pilz-Modelorganismus Ustilago maydis. Genauer gesagt forscht seine Arbeitsgruppe
auf den Gebieten Signaltransduktion, Morphogenese, Zellteilungsregulation, sowie Glykolipid-Produktion.
Dieses Jahr übernimmt er die Betreuung des Marburger iGEM-Teams, welches auch zum ersten Mal am iGEM-Wettbewerb teilnimmt! Wir sind sehr erfreut ihn in Göttingen willkommen zu heißen, Erfahrungen auszutauschen und mehr überseine Sichtweise über die Synthetische Biologie zu erfahren. Klicken Sie hier um zu der Homepage der Bölker AG zu gelangen! |
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Sascha Karberg erhielt sein Diplom in Biologie und Wissenschaftsjournalismus an der Freien Universität Berlin und arbeitete anschließend als freier Journalist. Die Hauptbereiche über die er schreibt sind Gentechnik, Biotechnologie, Pharmaforschung, Biologie und Medizin. Seine Artikel wurden in vielen angesehen deutschen Journalen veröffentlich. Dazu gehören unter anderem die Frankfurter Allgemeine Zeitung, die “Cell” und die Geo. Zudem wurde seine Arbeit mit dem „“Heureka-Wissenschaftsjournalistenpreis 2004” und dem “Glaxo-Smith-Kline-Publizistikpreis 2005” ausgezeichnet.
Da er durch das „Knight Science Fellowship” auch bereits Erfahrungen am MIT sammeln konnte, sind wir sehr gespannt darauf ihn zu treffen und wir freuen uns sehr seine Meinung über die Synthetische Biologie kennen lernen zu dürfen. |
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Erst heute (24.08.) erhielten wir glücklicherweise die dritte Zusage und wir sind froh Dr. Anna Deplazes Zemp zu unserem Informationsabend willkommen zu heißen!
Die schweizerische Biologin erhielt ihr Diplom in den Bereichen Molekularbiologie, Zoologie und Ethik für Biologen an der Universität Zürich, wo sie ebenfalls ihre Dissertation in Biochemie schrieb. Nach einem Jahr in Postdoc-Anstellung und einem folgenden Stipendium des graduierten Programms für interdisziplinare Forschung in dem Bereich Ethik der URPP Ethik, fing sie an Philosophie zu studieren und ist nun als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für biomedizinische Ethik an der Universität Zürich. Ihre Untersuchungen richten sich hauptsächlich auf Synthetische Biologie und die Definition und Kreation von Leben. Aus diesem Grund sind wir sehr gespannt die Synthetische Biologie vom ethischen Standpunkt aus kennenzulernen. Ihre Untersuchungen richten sich hauptsächlich auf Synthetische Biologie und die Definition und Kreation von Leben. Aus diesem Grund sind wir sehr gespannt die Synthetische Biologie vom ethischen Standpunkt aus kennenzulernen! Um mehr zu lesen, klicken Sie hier! |
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Weiterhin freuen wir uns sehr über die Zusage von Dr. Günter Strittmatter zur Teilnahme an unserer Diskussion. Dr. Strittmatter absolvierte sein Biologiestudium an der Universität Freiburg und erhielt dort auch seinen Doktortitel. Anschließend arbeitete er mehrere Jahre an der Rockefeller Universität in New York, USA. Nach seinem Auslandsaufenthalt nahm er eine Stelle als Projektleiter am Max-Planck-Institut für Züchtungsforschung in Köln an und behandelte hier vorwiegend die gentechnische Erzeugung von Pilzresistenzen in Pflanzen. Im Anschluss arbeitete Dr. Strittmatter ein Jahr lang als Projektleiter in dem Unternehmen Planta Genetic Synstems (PGS) in Gent, Belgien.
Seit 1998 ist Dr. Strittmatter für KWS, unseren Headsponsor, tätig und leitet hier das Institut für Pflanzenzüchtung. Aus diesem Grund heißen wir ihn herzlich willkommen und freuen uns sehr, mehr über das Thema Synthetische Biologie aus der Sicht eines Unternehmers zu erfahren. |
Résumé der Podiumsdiskussion
Am 7. September um 16 Uhr füllte sich der Hörsaal des zentralen Hörsaalgebäudes der Universität Göttingen mit interessierten Besuchern. Diese kamen, um sich die Vorträge über Synthetische Biologie im Rahmen der Informationsveranstaltung „Legoland für Naturwissenschaftler“ anzuhören.
Einige Wochen zuvor waren wir sehr mit der Planung dieses Events beschäftigt. Die erste Idee war es, die Umfrage auszuwerten. Aber um das geplante Event weiter auszuschmücken, entschieden wir uns dafür einige Experten aus verschiedenen Bereichen wie Politik, Ethik, Wirtschaft, Journalismus und Wissenschaft einzuladen, um mit diesen die Umfrage Ergebnisse zu diskutieren. Diese Experten für unsere Veranstaltung zu gewinnen, erwies sich als schwieriger als erwartet. Einerseits waren in Deutschland gerade Sommerferien und die meisten eingeladenen Personen waren im Urlaub. Desweiteren wollten wir das Event selbständig komplett ohne die Hilfe unserer Betreuer organisieren. Da wir aber noch nicht sehr bekannt sind, war es sehr schwierig die Personen zu kontaktieren. Am Ende waren wir sehr glücklich folgende Experten begrüßen zu dürfen: Prof. Dr. Michael Bölker (Biologe und Betreuer des iGEM Teams Marburg), Sascha Karberg (Wissenschaftsjournalist), Dr. Anna Deplazes-Zemp (Biomedizinische Ethikerin) und Dr. Günter Strittmatter (repräsentiert den Wirtschaftssektor, Leiter des Instituts für Pflanzenzüchtung der KWS).
Das Event begann, indem Bianca das Publikum herzlich begrüßte und Anna eine kurze Einleitung zum iGEM Wettbewerb, das Prinzip der BioBricks und eine Einführung in unser Projekt gab. Diese Themen wurden in einer Art und Weise erklärt, dass jeder folgen konnte.
Der erste Vortrag wurde von Prof. Dr. Michael Bölker gehalten. Er sprach über Synthetische Biologie und stellte Gründer wie Craig Venter und einige Anwendungen der Synthetischen Biologie vor (http://www.youtube.com/watch?v=gbEbEu-e3Vc).
Als zweiter Sprecher des Abends hielt Sascha Karberg einen kriischen Vortrag über Synthetische Biologie. Er hob die möglichen Risiken hervor und zeigte auch einige Ausschnitte von Artikeln, mit denen er zum Thema Synthetische Biologie konfrontiert wurde (http://www.youtube.com/watch?v=VpihAtPnbAI).
Die letzte Präsentation wurde von Dr. Anna Deplazes-Zemp gehalten. Sie gab die ethischen und moralischen Fragen, die sich Wissenschaftler stellen müssen, die mit kontrovers diskutierten Organismen und Methoden arbeiten, wieder (http://www.youtube.com/watch?v=mDBpW0fy13w).
Die Hörerschaft und auch wir, erhielten eine vielseitige und interessante Sicht auf verschiedene Aspekte der Synthetischen Biologie. Nach einer kurzen Pause, in der das Publikum und die Experten sich mit selbstgemachten Kuchen und Keksen, Früchten und Kaffee uvm. erholen konnten, ging es mit der Podiumsdiskussion weiter.
Erik war der Diskussionsrundenführer, der Herrn Bölker, Herrn Karberg, Frau Deplazes-Zemp und Herrn Strittmatter Fragen stellte. Die Diskussion war sehr gut abgestimmt mit den Ergebnissen der Umfrage, die Niko vorstellte (http://www.youtube.com/watch?v=3tZbxotJ_c8).
Das Protokoll können Sie durch Klicken auf das folgende Bild eines Ausschnitts oder unter https://static.igem.org/mediawiki/2012/7/7f/Protokoll_der_Podiumsdiskussion.pdf lesen
Hauptpunkte der Podiumsdiskussion:
- Das Internet ist die Hauptquelle, um Informationen über Synthetische Biologie zu erhalten, aber Medien haben einen starken Einfluss den Fokus auf dieses Thema zu lenken. Häufig haben Artikel provokative Überschriften.
- Synthetische Biologie ist in der Gesellschaft noch nicht sehr bekannt, daher wollen Leute auch nicht mehr Informationen, aber Leute mit direkten Kontakt (z.B. Bauern) erhalten gute Unterstützung.
- In Deutschland gibt es noch kein Bedürfnis nach genetisch verändertem Getreide. Firmen, wie die KWS, akzeptieren diese Ansicht.
- Genetisch veränderte Medikamente sind akzeptierter als genetisch verändertes Getreide, weil keiner in Europa hungern muss, aber Medikamente eine wichtigere Rolle spielen.
- Ein Label "mit Gentechnik" auf Produkte sollte nur in die Praxis umgesetzt werden, wenn...
- .... Leute diese Kennzeichnung wirklich wollen.
- .... die Produkte reelle Risiken darstellen, ansonsten würde eine weitere Kennzeichnung in einen Zertifikatsdschungel führen.
- Es sollte nicht nur eine Kennzeichnung geben, um die Produkte zu brandmarken, sondern wirklich eine Gefahr bestehen, wenn dieses Symbol angewendet wird.
- Produkte sollten dann aber auch mit einem Label "mit Pestiziden" gekennzeichnet werden, weil diese gefährlicher sind.
- Es ist nicht jedem möglich, toxische Gene zu bestellen, weil die DNA-Synthese-Firmen ihre Kunden kontrollieren.
- Mikroorganismen, die im Labor benutzt werden, haben einige Sicherheitsmechanismen, welche diese nicht einschränken außerhalb des Labors zu überleben.
- Eine offene Wissenschaftsumgebung ist wünschenswert.
Dieses Event wurde mit einem Abendessen im Sambesi Restaurant abgerundet, wo wir weiter mit den Experten diskutierten. Alles in allem, waren wir sehr zufrieden und stolz, auf was wir organisiert und durchgeführt hatten. Indem wir einige Besucher fragten, erfuhren wir, dass diese es auch sehr mochten und dankbar für die interessanten Informationen. Wir denken, dass unser Beitrag zur "Human Practice" sehr erfolgreich angenommen wurde und es eine gute neue Art und Weise ist, die Öffentlichkeit über aktuelle Wissenschaftsthemen zu informieren, so dass gefolgt werden kann.
Videos der Podiumsdiskussion
Präsentation von Bianca Genenncher & Anna Köhler: Einführung in das Projekt des iGEM-Teams Göttingen |
Präsentation von Prof. Bölker: Chancen und Möglichkeiten der Synthetischen Biologie |
Präsentation of Sascha Karberg: Das "blaue Wunder" oder nur der nächste Hightech-Hype? |
Präsentation von Dr. Deplazes-Zemp: Ethische Fragen zur Synthetischen Biologie |
Nikolas Rakebrandt: Präsentiert unsere Umfrageergebnisse |
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