Team:Goettingen/Human Practice/Public and Media deu

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Goett Press.jpg Um den ersten Artikel über das iGEM Team Göttingen 2012 veröffentlicht in der Tageszeitung "Göttinger Tageblatt" zu lesen, klicken Sie hier!

Jahreskongress zum Strategieprozess “Biotechnologie 2020+”

Am 28. Juni 2012 fand der dritte Jahreskongress zum Strategieprozess “Biotechnology 2020+” im Café Moskau in Berlin statt. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung startete die Initiative im Jahr 2010 um die nächste Generation biotechnologischer Prozesse zu fördern. Der Strategiekongress wurde eingeführt, um Experten verschiedener Bereiche die Möglichkeit zu geben Ideen für neue Methoden oder Anwendungen auf dem Gebiet der Biotechnology auszutauschen. Sei es in der Medizin, der Industrie oder in Bereichen der Umwelt, jeder such nach neuen Ideen, die umweltfreundliche, effizientere und preis-günstige Prozesse liefern und die Biotechnologie hat ein ungeahntes Potential , das letztendlich zur Beantwortung vieler noch offener Fragen führen könnte. Während des Kongresses wurden bereits existierende Probleme und neue Ideen in Workshops diskutiert und am Ende des Tages präsentiert. Fast 200 Forscher aus Industrie, Wissenschaft und Politik versammelten sich für den Kongress, unter ihnen Studenten aus ganz Deutschland. Warum nahmen diese Studenten an dem Kongress teil und was hatten sie gemeinsam? Alle waren Mitglieder eines der elf deutschen iGEM-Teams.

Folglich diente die diesjährige “Biotechnology 2020+” nicht nur als Austausch- und Kommunikationsplattform für deutsche Wissenschaftler, sondern auch als erstes Treffen der deutschen iGEM-Teams. Jedes Team wurde durch mindestens drei Mitglieder repräsentiert und stellte ein Poster vor, welches ihr eigenes Projekt beschrieb. Die übrige Zeit wurde effizient genutzt: neue Ideen für die Förderung der Synthetischen Biologie wurden gesammelt, häufige Probleme diskutiert und am wichtigsten, Banden zwischen den deutschen Team geknüpft, um zukünftige Kooperationen zu ermöglichen. Eine der unter den iGEM-Mitgliedern am meisten diskutierten Fragen war: „Wie können wir die Synthetische Biologie der Allgemeinheit näher bringen?“ Diese Frage beschäftigte alle von ihnen, da es immer wichtig ist, zu erwägen, welchen Einfluss ein Projekt auf das Leben der Bevölkerung oder die Umwelt haben könnte. Im Rahmen ihres Treffens vereinbarten sie die Durchführung eines kollektiven „Tag zur Synthetischen Biologie“ am 25.08. Dieser soll die Öffentlichkeit über synthetische Biologie informieren und helfen existierende Zweifel zu verteiben.


Offener Brief

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iGEM Göttingen 2012
iGEM2012@uni-goettingen.de


Anschrift:
Georg-August-Universität Göttingen z. H. Prof. Dr. Heinz Neumann
GZMB, Molecular Structural Biology
Dept. of Applied Synthetic Biology
Justus-von-Liebig-Weg 11
37077 Göttingen
Deutschland





Offener Brief zum Thema „Biotechnologie in unserer Gesellschaft"


Sehr geehrte Bundestagsabgeordnete, sehr geehrte Frau Dr. Schavan,
Sehr geehrte Landtagsabgeordnete, sehr geehrte Frau Professor Wanka,


Wir sind zwölf junge Nachwuchswissenschaftler des Masterstudienganges „Microbiology and Biochemistry“ der Georg-August Universität Göttingen. Wir nehmen am diesjährigen iGEM Wettbewerb teil und haben uns für einen Teilbereich des Wettbewerbs mit der Wahrnehmung und Einstellung der Gesellschaft gegenüber aktuellen Themen der Synthetischen Biologie und der Gentechnik im Allgemeinen beschäftigt. Dazu haben wir eine Umfrage erstellt, die insgesamt von über 300 Teilnehmern beantwortet wurde. Auf einem anschließenden Informationsabend wurden die Ergebnisse der Umfrage zusammen mit Experten aus Wissenschaft, Journalistik, Bioethikund Wirtschaft diskutiert.

Wir haben uns zunächst gefragt, wie gut sich die Bevölkerung in verschiedenen Bereichen der Synthetischen Biologie und Gentechnik auskennt. Darüber hinaus hat uns interessiert, wie die Personen zu diesen Themen eingestellt sind und wie sehr sie der Wissenschaft Vertrauen schenken. Durch gezielte Wissensfragen wollten wir zunächst einschätzen, ob biologisches Vorwissen vorhanden ist. Darauf aufbauend sollten dann die weiteren Fragen in Abhängigkeit des Wissens- und Informationsstands ausgewertet werden.

Die Umfrage zeigt zunächst, dass die Mehrheit der Befragten biologische Begriffe richtig einordnen kann. Dennoch fühlen sich sie sichim Großen und Ganzen nur mäßig gut über Wissenschaft informiert. Die Ergebnisse decken auf, dass das Internet als primäre Informationsquelle dient. Als meinungsneutrale Quelle ist u.a. die Internetplattform „biotechnologie.de“ (eine Initiative des Bundesministeriums für Bildung und Forschung)etabliert, jedoch ist diese nach unseren Erfahrungen in der Bevölkerung weitgehend unbekannt. Mit objektiven Informationsquellen, die auch der breiten Öffentlichkeit einfach zugänglich und verständlich dargestellt sind, könnte unserer Meinung nach das Thema „Gefahr durch Gene“, das bekanntermaßen auch aktuell in der Lebensmittelindustrie eine Rolle spielt, entschärft werden. Wir haben viel darüber diskutiert, welcher Sektor (Politik, Industrie oder auch Bildungseinrichtungen wie Universitäten oder Schulen) für einen neutralen Informationsfluss verantwortlich sein sollte. Letztendlich sind wir zu dem Entschluss gekommen, dass die Öffentlichkeit direkt von Wissenschaftlern und Studenten mit staatlicher Unterstützung informiert werden könnte. Es könnten beispielsweise Informationsstände und -veranstaltungen organisiert werden. Beispielhaft sind hier der von allen deutschen iGEM Teams durchgeführte, bundesweite „Aktionstag der Synthetischen Biologie“ und unser Informationsabend zu nennen. Durch eine zentrale Organisation und finanzielle Unterstützung könnten solche Projekte regelmäßig und flächendeckend realisiert werden.

Beschäftigt man sich nun mit dem Vertrauen in die Wissenschaft, das durchaus vorhanden ist, bestehenallerdings altersgruppenabhängig noch große Bedenken bezüglich Gentechnik, vor allem in der Lebensmittelindustrie. Doch auch in anderen Bereichen zeigt sich ein Unterschied zwischen den jüngeren und älteren Generationen in Bezug auf den Umgang mit Gentechnik im Alltag. Generell sind die jüngeren Befragten besser informiert und eher dazu bereit, gentechnisch veränderte Produkte zu nutzen. Unsere Umfrage zeigt die Tendenz, dass Aufklärung und Akzeptanz der Gentechnik eindeutig korrelieren!

Ein wichtiger Diskussionspunkt war, mit dieser Beobachtung einhergehend, die Kennzeichnung von gentechnisch veränderten Lebensmitteln bzw. Produkten, die in einem biotechnologischen Prozess produziert wurden. Die Mehrheit der Befragten spricht sich für eine Kennzeichnung dieser Produkte aus. Aus unserer Sicht können Ängste vor wissenschaftlich unbegründeten Risikenjedoch durch eine objektive Aufklärung vermindert werden.

Mit diesem Brief möchten wir darstellen, wie die Gesellschaft zu Synthetischer Biologie und Gentechnik steht und – noch wichtiger – an welchen Stellen wir Möglichkeiten und Chancen sehen, diese Themengebiete noch weiter ins öffentliche Interesse zu rücken. Abschließend ist noch anzumerken, dass die von hier vorgestellten Ergebnisse unserer Umfrage vermutlich nicht die Meinung der Gesamtbevölkerung widerspiegeln. Die meisten Teilnehmer stammen aus der Stadt Göttingen, die als Wissenschaftsstandort bekannt ist. Außerdem ist zu vermuten, dass auf Grund der hohen Studentendichte in Göttingen ein überdurchschnittlich hoher Anteil an Studenten teilgenommen hat.

Wir haben den Punkt Öffentlichkeitsarbeit aufgegriffen und unseren Beitrag dazu geleistet. Besuchen Sie auch gerne unserenInternetauftritt unter https://2012.igem.org/Team:Goettingen. Darüber hinaus finden Sie weitere Informationen zum diesjährigen iGEM-Wettbewerb unter https://2012.igem.org/Main_Page.


Freundliche Grüße,

das iGEM Team Göttingen

Bianca Genenncher, Berit Haßing, Alicia Illen, Jan Kampf, Sandra Keiper, Anna Köhler, Corinnna Krüger, Leonhard Nagel, Nikolas Rakebrandt, Patrick Reinke, Jan Erik Schliep, Simon Uhse


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